Da ist dieser optisch und haptisch ansprechende Band, fast 200 Seiten, handlich im Format und griffig im Papier. Der fast packpapierartige Umschlag ist in einem sanften Rosa getönt, und darauf steht nur der Titel des Buches: Resignation.
Das jüngst erschienene Buch enthält Gedichte, dazu acht Zeichnungen mit abstrakten, fliessenden, an natürliche Strukturen erinnernde Zeichnungen von Béatrice Gysin in einem grau gebrochenen Olivton. Im selben Ton ist auch die Schrift gehalten; es ist die sogenannte Mercure von Abyme, deren Designer an früheren englischen Bibelausgaben mitwirkte.
Momente der Kontemplation
Dieser kirchliche Bezug ist alles andere als zufällig. Die Gestaltung des Bandes erfolgte mit grösster Bedachtsamkeit. Wie die Bibel von Religion und Spiritualität handelt, haben auch die im rosa Buch enthaltenen Gedichte eine religiöse und spirituelle Komponente. Nicht im engeren, dogmatischen Sinn, sondern nach Art der Mystiker: Es geht um ein Erahnen des Numinosen, Transzendenten, Göttlichen aus der Inspiration des Moments heraus. Entsprechend sind die Gedichte von Jürg Welter – um den Namen des Autors nun endlich zu nennen – verdichtete Momente der Kontemplation, kleine Wortmeditationen, flüchtige und doch einprägsame Eindrücke des Unfassbaren.