2011 ist Elisabeth Wyss die Idee «zugefallen»: bis zum Reformationsjubiläum 2019 eine kalligrafische Abschrift der neuen Zürcher Bibel von 2007 zu erstellen – in der Langsamkeit jahrelanger Handarbeit wie zur Zeit vor der Erfindung des Buchdrucks. «Das Ziel war eine einmalige Bibelausgabe, die dem reformatorischen Motto ‹Sola scriptura› neue Akzente gibt», sagt Wyss. Die Pfarrerin war bis zur Pensionierung 2018 im theologischen Leitungsteam des Klosters Kappel.
Bereits 2012 startete man in Kappel dann unter dem biblischen Arbeitstitel «Kein Jota soll verloren gehen» mit diesem Langzeitprojekt. Kalligrafisch versierte Freiwillige konnten sich bewerben, und in Kappel entstand für sie ein Skriptorium, eine Schreibstube nach mönchischem Vorbild. Am 23. April 2012 schrieb der Kalligraf Hans Gisler aus Zell die erste von 2001 Seiten – auf kostbares, in der Papiermühle in Basel handgeschöpftes Papier.