Sie haben beide im israelisch-palästinensischen Konflikt je eine Tochter verloren und sind trotzdem Freunde geworden. Statt sich von Wut und Hass leiten zu lassen, setzen Sie sich mit Worten für den Frieden ein. Was hat Sie dazu gebracht?
Bassam Aramin: Rami Elhanan und ich haben einen hohen Preis bezahlt. Das Blut unserer Töchter hatte die gleiche Farbe, wir haben dieselben Tränen geweint. Wenn wir also miteinander reden können, weshalb sollten das andere nicht auch können? Der Kampf, den wir jetzt führen, ist für mich der wahre Kampf. Nämlich die Stimme gegen eine Diktatur zu erheben.
Sie und die Organisation «Parents Circle – Families Forum» sind damit in der Minderheit. Warum?
Aramin: Es ist sehr schwierig. Beide Seiten müssten den Schmerz des anderen respektieren können. Ich bin überzeugt, dass uns die Liebe zu unseren Kindern zusammenführen wird. Wir haben die moralische Verpflichtung, unsere Hände und Stimmen zu erheben und kein Blut mehr zu vergiessen. Das ist für mich logisch, aber halt sehr schwierig.