Der Lockdown und die weiterhin wegen des Coronavirus bestehenden Einschränkungen haben Religionsgemeinschaften im Kanton Zürich in finanzielle Nöte gebracht. «Viele der Religionsgemeinschaften sind in einer notorisch prekären Lage», sagt Mirjam Läubli, Geschäftsführerin des Zürcher Forums der Religionen. Jetzt wirke die Pandemie «wie ein Brennglas und macht diese Schwierigkeiten sichtbar».
Insbesondere die vom Staat nicht anerkannten Gemeinschaften haben stark zu kämpfen, denn sie sind ausschliesslich auf Mitgliederbeiträge oder Spenden angewiesen. Bei den Muslimen fiel der Fastenmonat Ramadan zudem mitten in den Lockdown. «Ramadan ist für Spenden der wichtigste Monat, etwa die Hälfte der jährlichen Spenden werden in dieser Zeit bei Besuchen der Moscheen generiert», sagt Muris Begovic von der Vereinigung der Islamischen Organisationen im Kanton Zürich (Vioz). Weil die Moscheen geschlossen waren, hätten einige Vereine Finanzlöcher von mehreren zehntausend Franken. Auch die orthodoxen Christen spüren deutliche Rückgänge. Die diesjährigen Einnahmen dürften um bis zu 15 Prozent unter Vorjahr liegen, sagt Daniel Schärer von der Russisch-orthodoxen Gemeinde.