«Ich mag schwarzen Kaffee ohne Schnick-Schnack», liest man bei Ihnen auf der Website von RefLab. Was meinen Sie mit Schnick-Schnack?
Stephan Jütte: Einfach ja keinen Sirup oder Milch! Also einfach nicht Starbucks, sondern richtigen Kaffee. Einfach schwarz.
Mögen Sie auch Kirche ohne Schnick-Schnack?
Nein, da ist es genau umgekehrt: Kirche mag ich mit vielen Lichtlein, Kitsch, Musik und Traritrara.
In dieser Hinsicht bietet die reformierte Kirche nicht sehr viel an. Sind Sie ein verkappter Katholik?
Das könnte beinahe sein. Meine Grossmutter war katholisch, und wir waren oft zusammen im bündnerischen Cazis in der Messe. Das liebte ich. Aber das Römisch-Katholische spricht mich ästhetisch an – von der theologischen Haltung her bin ich lieber reformiert.
Über sechs Jahre waren Sie bei der reformierten Landeskirche in Zürich angestellt und haben sich auf Facebook für eine «fantastische Zeit» bedankt. Was war da besonders toll?
Es herrscht ein Klima, das einen ermutigt, etwas auszuprobieren, und in dem man viel Vorschussvertrauen erhält. Alle freuen sich, wenn etwas gelingt. Das war super motivierend, ich ging jeden Tag gerne arbeiten.