Schwerpunkt 27. September 2022

Die Last der Zukunft schultern

Junges Literaturlabor

Jugendliche schreiben von Gitterstäben, Handybildschirmen und der Last, sich selbst zu sein – eine Reihe von diversen Experimenten aus einem Literaturlabor.

Die vorliegenden Texte entstanden im Rahmen eines Schreibprojekts des Jungen Literaturlabors (Jull), das in Zusammenarbeit mit «reformiert.» und dem Gymnasium Unterstrass in Zürich durchgeführt wurde. Die Klasse der Deutschlehrerin Barbara Jehle hat sich Gedanken gemacht zur prekären Si­tuation der Welt und den Perspektiven der eigenen Generation. Als Motto diente ein Buchtitel von Peter Handke: «Das Gewicht der Welt». Muss sich die junge Generation fühlen wie der an­tike Held Atlas: dazu verdammt, das Gewicht der Zukunft der Menschheit auf die Schultern zu laden?

Szenische Lesung am Literaturfestival

Die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Unterstrass treten mit ihren Texten im Rahmen des Literaturfestivals «Zürich liest» auf. Die sze­nische Lesung in der Kirche St. Peter in Zürich ist eine gemeinsame Ver­anstaltung des Jungen Literaturlabors, der Zeitung «reformiert.» und des Kirchenkreises Altstadt der reformierten Kirchgemeinde Zürich.

Zürich liest. 28. Oktober, 18 Uhr, Kirche St. Peter, Zürich

Die Workshops leitete die Dramatikerin Anna Papst. Das Jull in Zürich unter der Leitung von Richard Reich und Gerda Wurzen­berger gibt es seit 2015. Es wird unterstützt von Stadt Zürich Kultur. Im Jull schreiben mehrheitlich Schulklassen mit Schriftstellerinnen und Schriftstellern literarische Texte, die gedruckt und an Lesungen präsentiert werden. Entstanden ist es vor dem Hintergrund des Projekts «Schul­hausroman», das Reich und Wurzenberger seit 2005 aufgebaut haben.

www.jull.ch

 

Zu den Texten

Olivia Müller, 15 Jahre: Und schon wieder sieht sie nur ihre Makel

Ella Bollag, 17 Jahre: Ich soll, ich muss, ich bin

Mia Stamm, 15 Jahre: Die Angst kommt in Wellen

Joya Ducceschi, 16 Jahre: Hinter den Stäben schrumpft die Hoffnung

Das Leben im Schnell­durchlauf: Auf die Welt kommen / Lernen laufen, sprechen / Schule / mehr lernen / Trauer / Enttäuschung / Jobsuche / Trauer / Enttäuschung / Arbeiten / Trauer / Enttäuschung / Pensioniert wer­den / Alt werden / Alles verlernen / Trauer / Enttäu­schung / Sterben.
Eva Stevens, 17 Jahre
Ich finde es schrecklich zu sehen, wie täglich Tausende von Menschen fliehen, um einem Krieg zu entkommen. Ich erlebe eine solche Situation zum ersten Mal und bin überfordert, da ich nicht weiss, wie ich helfen könnte.
Henry Syz, 16 Jahre
Wie kann es sein, dass Produkte, die von weit herkommen und/oder unter schlechten Bedingungen hergestellt und pro­duziert wurden, immer noch so häufig gekauft werden?
Orell Bergkraut, 15 Jahre
Ich liege im Bett und denke nach. In Worten, in Bil­dern, in Filmen, in Stim­men. So viele Szenen drehen sich in meinem Kopf herum, so viele Fragen, und ich liege immer noch in meinem Zimmer, ohne mich zu bewegen. Die Zeit scheint stillzustehen.
Sofia Temnenko, 16 Jahre

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