Eine Mehlstauballergie, das sogenannte Bäckerasthma, beendete die Karriere von Wirz in einer Grossbäckerei. Handwerklich talentiert, bewarb er sich fortan als Abwart. «Es war eine schwierige Zeit», erzählt er. Niemals hätte er gedacht, dass es so viele Bewerbungen brauchen und so lange dauern würde, bis er die Stelle in der Helferei fand.
Sie war ein Glücksfall. «Meine Arbeit hier ist extrem vielfältig.» Nebenbei wirkt der Hauswart nicht nur als Chocolatier, sondern auch als Pizzaiolo. Immer dienstags bäckt er für den Mittagstisch der Helferei drei Sorten Pizza, natürlich mit selbst gemachtem Teig.
Die Schokolade ist nun zurück in der Küche. Wirz zieht die Folie ab, der Abdruck des Grossmünsters ist perfekt. «Stimmt die Konsistenz der Schoggi nicht, gelingt auch das Tattoo nicht», erklärt er beim Verpacken der Tafeln in Cellophan, auf das er noch die Etiketten klebt.
Drei Sorten bietet der Haustechniker seit vier Monaten im Grossmünster-Shop an: Milchschokolade mit gerösteten Haselnüssen, dunkle Schokolade mit Heidelbeeren und weisse Schokolade, die er mit gerösteten Mandeln verfeinert.
Die Küche ist inzwischen wieder blitzblank. Denn bald rückt das ukrainische Kochteam an, das an diesem Mittag zu Hühnersuppe und Pilaw mit Salat einlädt.