Wenn die Leute nicht mehr zur Kirche gehen, geht halt die Kirche zu den Leuten – in Form einer Zeitung: Das war, anno 1884, das Credo der Gründerväter des «saemann», der Vorgängerzeitung von «reformiert.». Mit einem breiten, mitnichten aufs Kirchliche fixierten, sondern weltlich-offenen Artikelmix wollte man «den Samen der evangelischen Wahrheit» unter jene streuen, die nicht mehr «z Predig» gehen.
Gibts ein zeitgemässeres Programm für eine reformierte Mitgliederzeitung? Jedenfalls versuchen auch wir, die Verantwortlichen von heute, eine Zeitung zu machen, die sich an die ganze Breite der Volkskirche richtet: an die Minderheit der kirchlich Interessierten ebenso wie an die grosse Mehrheit jener, die sich um Gottesdienstordnungen und Synodebeschlüsse zwar foutieren, aber immer noch Mitglieder sind – und mit ihren Steuerngeldern die Kirche überhaupt erst möglich machen.
Diese Grundsätze finden sich auch im Kooperationsprojekt «reformiert.». Und deshalb sind wir überzeugt: Gäbe es «reformiert.» nicht, müsste man es erfinden - ein professionell gemachtes, sorgfältig redigiertes, inhaltlich fundiertes, ethisch pointiertes Blatt, das überrascht und ermutigt und sowohl Kirchenferne als auch Kirchenfans erreichen will.