Beratungen bald auch in weiteren Bezirken

Diakonie

Im Berner Oberland tragen die Kirchen eine Beratungsstelle mit, die sich an Leute mit Geldproblemen wendet. Das Projekt expandiert.

Mitten in der Gesellschaft gibt es mehr Menschen mit ernsthaften finanziellen Schwierigkeiten, als man gemeinhin denkt. Betroffene fühlen sich oft verzweifelt, dazu auch schuldig. Wo ansetzen und wie vorgehen? Hilfreich ist der Gang zur Schulden- und Budgetberatung. 

1998 startete in Spiez ein landeskirchliches regionales Projekt mit dem Ziel, Menschen beim Umgang mit Schulden und knappen Geldmitteln zu unterstützen. Seit 2011 geschieht dies unter dem Trägerverein «Hifidi» (Hilfe in finanziellen Dingen). In Spiez betreibt er eine Beratungsstelle mit fünf Angestellten, die sich in insgesamt 215 Stellenprozente teilen. Am Angebot beteiligt sind nebst der reformierten und der katholischen Kirchgemeinde auch elf politische Gemeinden, überdies landes- sowie freikirchliche Kirchgemeinden in der Region Frutigen-Niedersimmental.

Vermutlich können wir in den neuen Regionen bald starten.
David Lüthi, Vorstandsmitglied Verein Hifidi

Die Fallzahlen steigen: Im vergangenen Geschäftsjahr verzeichnete der Verein 156 Fälle, in den beiden vorangegangenen Jahren waren es noch je rund 100 gewesen. Nun plant der Verein, sein Wirkungsgebiet auszuweiten. Laut einer Mitteilung an die Medien haben in den Bezirken Obersimmental-Saanenland und Interlaken-Oberhasli Gespräche mit Einwohner- und Kirchgemeinden stattgefunden. «Vermutlich werden wir in diesen Regionen unsere Arbeit bald aufnehmen können», sagt Vorstandsmitglied David Lüthi gegenüber «reformiert.». 

Beratungen vor Ort 

Mit Blick auf die regionale Erweiterung hat der Verein an der Hauptversammlung im Mai seine Strukturen angepasst. Inskünftig sollen Regionalversammlungen und regionale Komitees für die lokale Verankerung sorgen. Als Dach stehen über dem Ganzen eine Delegiertenversammlung und ein Zentralvorstand. Das Administrative soll weiterhin zentral über das Büro in Spiez laufen, während die Beratungen regional vor Ort stattfinden.

Der Verein schreibt in seiner Mitteilung: «Durch die Hifidi-Begleitung werden nicht nur finanzielle Probleme gelindert, vielmehr bedeuten diese anspruchsvollen Langzeitbegleitungen auch, dass die Betroffenen schlussendlich ihr Leben wieder selbstständig meistern können.» Im Übrigen zahle sich das Engagement für die Gemeinden auch in barer Münze aus. So hätten im vergangenen Geschäftsjahr die Klienten von Hifidi nahezu eine Viertelmillion Franken an Steuerschulden beglichen, dies zugunsten der öffentlichen Hand.