Die Schlange

Von Adam bis Zippora

Wie linderte David die Depressionen von König Saul? War Maria Magdalena die Geliebte von Jesus? «reformiert.» stellt biblische Gestalten vor.

«Die Schlange aber war listiger als alle Tiere des Feldes, die der Herr, Gott, gemacht hatte» (Gen 3,1). So steht es in der Geschichte von der Vertreibung des Menschenpaars Adam und Eva aus dem Paradies. Diese lautet so: Gott verbietet den Menschen, vom Baum der Erkenntnis zu essen; die Schlange überredet sie, es trotzdem zu tun; Gott weist die beiden aus dem Paradies.

Ist die Schlange als Verführerin in dieser Erzählung wirklich ein Tier? Natürlich nicht. Sie ist ein Symbol für den Widersacher Gottes, den Teufel. Diese Gestalt braucht es, um das Böse in der Welt zu erklären. Denn woher kommt das Böse, wenn der umfassend gute Gott der Schöpfer aller Dinge ist? Hat er dann nicht auch das Böse erschaffen?

Nein, sagt die Paradiesgeschichte. Das Böse kam von aussen. Es entstand, indem sich ein «listiges» Geschöpf gegen Gott auflehnte und die Menschen auf Abwege brachte. Im Buch Genesis wird die Schlange nicht ausdrücklich als Verkörperung Satans bezeichnet. Erst später wird die Bibel deutlicher. Besonders an einer Stelle in der Offenbarung des Johannes: Der Erzengel Michael wirft den Drachen, «die alte Schlange, die auch Teufel oder Satan heisst und den ganzen Erdkreis verführt», aus dem Himmel (Offb 12,7–9).