Die Arbeitgeberin im Alten Pfarrhaus ist die Kirchgemeinde Muri-Gümligen. Was ging dir durch den Kopf, als du den Stellenbeschrieb der Barista gelesen hast?
Zoe Fischbacher: Mich hatten die Werte angesprochen, die das Alte Pfarrhaus vermitteln will. Was die Kirche angeht, wusste ich nicht, was mich erwarten würde – ich hatte bis anhin keinen näheren Kontakt mit der Kirche. Ich fragte mich eher: Wollen sie jemanden wie mich, die nicht Teil der Kirche ist?
Wie wurdest du kirchlich sozialisiert?
Wenig. Ich bin weder getauft noch konfirmiert. Meine Eltern bezeichnen sich beide als konfessionslos, gehören keiner Kirche an. Sie ermutigten mich aber, in der Schule den Religionsunterricht zu besuchen. Das war ein Freifach für mich. Ich besuchte den Unterricht gerne. Ging sogar hin, auch wenn ich hätte frei haben können.
War beim Vorstellungsgespräch deine Konfessionslosigkeit ein Problem?
Vor mir sassen die zukünftige Betriebsleiterin, jemand aus dem Kirchgemeinderat und eine Pfarrperson. Ich habe das Thema direkt angesprochen. Das war mir wichtig. Sie hatten kein Problem mit meiner Konfessionslosigkeit. Ich habe sie als sehr offen erlebt. Ihnen war wichtig, dass ich für die Werte einstehen konnte.