Gstaad liegt weit hinten im Berner Oberland und ist umgeben von hohen Gipfeln. Und ausgerechnet Saanen, zu dem Gstaad gehört, trägt einen eleganten Kranich im Wappen?
Marianne Kellenberger gerät sofort ins Erzählen, während sie in der Küche hantiert. Wie die Saanerinnen und Saaner Welsche waren, die deutsch redeten. Wie die Greyerzer Herrschaft das Saanenland an Bern verscherbelte, der Ort für sein Wappen jedoch den Vogel von Gruyère übernahm. Die 50-Jährige berichtet unterhaltsam, serviert dabei den Kaffee auf dem Stubentisch.
Ihr zuhören macht Freude
Es macht Freude, Marianne Kellenberger zuzuhören. Und wer etwas über ihr Leben erfahren will, muss fast keine Fragen stellen.
Auch ihre eigene Geschichte erzählt sie aus einem Guss. In der hellen Stube des Pfarrhauses nahe dem Zentrum von Gstaad ist sie umgeben von Büchern, farbigen Bildern, alten und neueren Möbeln. Und von jenem «kreativen Chaos», wie sie es selbst nennt, das sich auf dem Tisch ausbreitet.