Seit dem 19. Januar herrscht in Gaza eine Waffenruhe. Heks ist vor Ort und organisiert Nothilfe. Womit ist Ihr Team derzeit beschäftigt?
Georgina Jordan: In Zusammenarbeit mit lokalen Partnern organisieren wir Nothilfepakete, darunter sogenannte Sealing-Off-Kits. Sie enthalten unter anderem Planen, um das Haus wetterfest zu machen und um Privatsphäre zu schaffen. Wir liefern zudem Hilfsgüter wie Küchenutensilien, Matratzen, Decken. Zehn Lastwagen sind bereits angekommen, am Montag geht einer in den Norden Gazas, zehn weitere sollen demnächst ebenfalls dorthin gelangen. Da Heks seit 2014 im Gazastreifen tätig ist, konnten wir rasch die Nothilfe aufbauen. Aber den Menschen fehlt es an allem.
Was treffen Sie an?
Die Zerstörung ist massiv. Es gibt kein Wasser, keine Elektrizität, keine Nahrungsmittel, keine Infrastruktur, kein Abwassersystem. Ich habe in vielen Krisengebieten auf der ganzen Welt gearbeitet, aber noch nie eine so grosse Not unter der Bevölkerung gesehen. 34 Prozent der Wohngebiete sind komplett zerstört. 93 Prozent wurden getroffen – davon sind 41 Prozent teilweise und 17 Prozent schwer beschädigt.