Sie treten am Menschenrechtstag in Olten auf. Was bedeutet Ihnen dieser Anlass?
Lisa Christ: Ich fühle mich geehrt. Die Menschenrechte liegen mir am Herzen und passen gut zu meinem Schaffen. Letztlich hat jede und jeder eine besondere Beziehung zu ihnen, denn sie betreffen uns alle. Besonders schmerzt es, wenn sie verletzt werden. In der Schweiz erleben wir zum Glück eher selten gravierende Menschenrechtsverletzungen. Trotzdem sollten wir uns dafür einsetzen, dass es allen Menschen weltweit besser geht.
In vielen Ländern ist Komikerin ein riskanter Beruf, vor allem wenn man Machthaber aufs Korn nimmt. Wie gehen Sie damit um?
Es ist ein grosses Privileg, dass wir in der Schweiz Meinungsfreiheit geniessen. Wir können Satire machen, auch wenn es hier nicht völlig risikofrei ist. Seit ein paar Jahren überlegt man sich stärker, was man wo sagt – auch wegen politischer Veränderungen. Umso wichtiger ist es, sich nicht selbst zu zensieren oder abzuschwächen, nur um niemanden zu verärgern. Das Risiko gehört dazu.
