Leer ist der Kirchenraum. Ins Auge stechen drei Reliefs an der Wand: Bibel, Abendmahlbrot und Taube. Künstlerische Elemente, die dem nüchternen Bau aus den 50er-Jahren doch noch etwas Sakrales verleihen. «Ich mag diese Symbole», sagt Johanna Huber. «Für die einen ist die Taube der Heilige Geist, für mich eine Friedenstaube.»
Die Interpretation passt zu ihr, die hier ist, um für den Frieden zu beten. Johanna Huber zündet drei Kerzen an, die vor ihr auf einem kleinen Tisch stehen. Sie faltet die Hände. Mit geschlossenen Augen, leiser, doch kräftiger Stimme bittet sie um Frieden. Für die Welt, für die Ukraine, die Menschen, die im Krieg unfassbarem Leid ausgesetzt sind.
Freilich könnte Johanna Huber auch bei sich zu Hause beten. In der Wohnung in Wipkingen mit den vielen Bildern an den Wänden. Sie liebe Kunst, sei mit einem Künstler verheiratet gewesen, hat sie bei einem früheren Treffen erzählt.