Für Noémi Weber gab es am 14. Dezember 2021 eine Niederlage und eine Hoffnung: Eine Motion zur Einbürgerung von in der Schweiz Geborenen («ius soli») lehnte der Ständerat ab, eine andere für die Einführung der erleichterten Einbürgerung von ausländischen Menschen der zweiten Generation wurde an die zuständige Kommission zur Vorprüfung überwiesen.
Weber ist Geschäftsleiterin der Schweizerischen Beobachtungsstelle für Asyl- und Ausländerrecht (SBAA). Dass die Motion von Paul Rechsteiner (SP) für das «ius soli» abgelehnt würde, sei zu erwarten gewesen. Aber: «Das Argument von Bundesrätin Karin Keller-Sutter, dass dann Geburtentourismus entstünde, lässt sich einfach widerlegen. Man könnte in den Bestimmungen ganz einfach festlegen, dass man den Wohnsitz in der Schweiz haben muss, um das Bürgerrecht zu erhalten – oder andere zusätzlich einschränkende Bedingungen festlegen.»