Die Kirchen rufen Christinnen und Christen am 24. Februar zum Gebet auf? Warum?
Viele Christinnen und Christen beten schon lange für die Menschen in der Ukraine und das Ende dieses unsäglichen Krieges. Einige Gemeinden seit dem Februar 2022 in regelmässigen Friedensgebeten. Gebet schafft Gemeinschaft unter den Betenden und somit das Gefühl, in aller Ohnmacht, Verzweiflung nicht allein zu sein. Zu wissen, dass an diesem Tag viele Menschen in ganz Europa mit uns das Vaterunser beten werden, hat eine unglaubliche Kraft und schafft Verbundenheit. Wir laden auch die Geflüchteten aus der Ukraine ein, mit uns zu beten, und zeigen ihnen so, dass wir im Glauben und im Handeln verbunden sind und ihre Not uns nicht kaltlässt. Und schliesslich vertrauen wir darauf, dass Gott unser Gebet hört und uns Hoffnung und Kraft schenkt.
Wo waren Sie, als der Krieg ausbrach? Was waren Ihre Gefühle?
Ich war in Wien und war schockiert. Wie ich vor drei Jahren es nie für möglich gehalten habe, dass die Pandemie nach Europa kommt, habe ich auch damals nie geglaubt, dass Russland in der Ukraine einmarschieren würde und es in Europa Krieg geben könnte. Ich begriff gerade, wie naiv und gutgläubig ich war. Ich sah, wie sich vor dem Stephansdom die erste Mahnwache formierte. Und ich spürte, wie mich die Angst beschlich, dass dieser Konflikt uns alle betreffen könnte. Ich trat sofort in Kontakt mit der Geschäftsstelle der EKS, und wir formulierten eine Fürbitte, die wir online stellten.