«Ich weiss nicht, in welche Situation ich eines Tages komme», sagt Richard Lux. Aber es gebe ihm ein gutes Gefühl, bei der Stiftung Zeitvorsorge über ein Zeitguthaben zu verfügen – für den Fall, dass er später selber stundenweise Begleitung oder Gesellschaft brauche.
Vom Projekt Zeitvorsorge hatte der 79-jährige St. Galler in der Zeitung gelesen, sofort meldete er sich an. Mit einem Teil seiner Zeit etwas Sinnvolles zu tun, Hochbetagte zu unterstützen und sich dabei selber für die Zukunft abzusichern – diese Idee gefiel ihm.
Etwa zum gleichen Zeitpunkt realisierte Annemarie Spirig, dass ihr kranker Mann Jean-Pierre nicht mehr alleine sein konnte. Die Situation belastete sie, weil sie kaum noch zum Haus rauskam. Annemarie Spirig, ebenfalls wohnhaft in St. Gallen, bat die Stiftung Zeitvorsorge um Hilfe. Diese brachte sie und ihren Mann mit Richard Lux zusammen.
Die drei waren sich auf Anhieb sympathisch. Mehrere Jahre kümmerte sich Richard regelmässig einen Nachmittag lang um den über 90-jährigen Jean-Pierre. Mal fuhr er ihn im Rollstuhl spazieren, ein andermal klopften die beiden ein Jässchen. Die Stunden, die sie miteinander verbrachten, meldeten sie der Zeitvorsorge. Auf Richard Lux’ Konto sind heute weit über 400 Stunden verbucht.