Die gelernte Malerin wohnte früher in Zürich, heute in Wallisellen. Als sie das Meditationsangebot in der Zürcher Kirche Unterstrass besuchte, fragte sie nach, wo sie sich engagieren könnte. Als sie sich über den Dunnschtigs-Club informierte, gefiel ihr, wie er präsentiert wird. «Die Menschen werden abgeholt, wo sie sind, ihre Würde wird gewahrt.»
Wer an den Anlass kommt, ist in gewissen Bereichen noch selbstständig. «Pflegerische Leistungen sind in diesem Rahmen nicht möglich», erklärt Bürkel. Häufig werden die Teilnehmenden von Angehörigen oder einer Pflegerin zum Kirchgemeindehaus begleitet. «Angehörige bleiben manchmal gern oder sie nutzen die freie Zeit für sich.»
Durch ihre Grossmutter wurde Bürkel erstmals mit Demenz konfrontiert. Diese wurde lange von ihren vier Kindern zu Hause gepflegt, sie hat ihre Mutter dabei ab und zu begleitet. Irgendwann ging es nicht mehr mit der Heimpflege.
Zwei Monate nachdem die Grossmutter in ein Pflegeheim kam, starb sie. «Als Kind war ich immer gern bei ihr in den Ferien, sie wohnte direkt an der Töss.» Bürkel erinnert sich gern an heitere Momente mit dem Grosi, noch bis zum Schluss.
Auch ihr Onkel, der ihr Götti war und den sie sehr mochte, erkrankte an Demenz. Über die Pensionierung hinaus hatte er als Ingenieur gearbeitet und privat überall geholfen. Sie erlebte mit, wie er sich an vieles zunehmend nicht mehr erinnerte, an anderes dafür umso deutlicher. «Dass er sich früher gegenüber seiner ebenfalls dementen Mutter als ihr Bruder ausgegeben hatte, weil sie sich sehr nach diesem sehnte, wusste er noch genau.»
Mit der Zeit wurde es schwierig, ein Gespräch zu führen. Die Bücher, die sie vorher zusammen angeschaut hatten, die Landkarte, die Gesprächsstoff bot über die rot markierten Stationen, die er besucht hatte, taugten nicht mehr. «Und doch gelang es immer wieder, einen Faden zu finden.»
Einen Faden zu finden für den Kontakt – darum bemüht sich Bürkel auch im Dunnschtigs-Club. Warum sie sich dort engagiert? Es koste ja nicht viel, ein bisschen zu helfen, jemandem zuzuhören, ist die Antwort. «Es ist ein gutes Gefühl, wenn die Leute zufrieden nach Hause gehen, weil sie in Gesellschaft waren, etwas erlebt haben.»