Christian Walti, Sie sind als neuer Pfarrer im Grossmünster Zürich vorgeschlagen. Eine renommiertere Pfarrstelle gibt es in der Schweiz kaum.
Das Grossmünster ist sicher ein symbolträchtiger Ort, weil dort die Schweizer Reformation begonnen hat. Für mich persönlich ist die Kirche aber auch stark verbunden mit meiner Kindheit, Jugend und dem Studium. Als Jugendlicher habe ich sogar mal im Grossmünster übernachtet, und ich habe direkt nebenan im Theologischen Seminar studiert.
Macht man als Pfarrer eigentlich eine Karriereplanung? So im Stil von: Ich fange in einer kleinen Kirchgemeinde an, und irgendwann predige ich dann im Grossmünster?
Mein Leben war immer schneller und wirrer als meine Pläne. Gezielt auf dieses Pfarramt hingearbeitet habe ich also nicht. Was sicher gut zu mir passt an der Stelle im Grossmünster ist, dass das Pfarramt dort eine öffentliche Aufmerksamkeit hat. Das habe ich in meinen bisherigen Stellen auch schon bewusst zu schaffen versucht.
Sind Sie deshalb so aktiv auf den sozialen Medien?
Ich versuche über die sozialen Medien, aber auch über Aktionen wichtige Themen und Projekte in der Öffentlichkeit anzusprechen. Die Kirche gewinnt ihre Relevanz für viele Menschen erst dadurch, dass sie auch in der Öffentlichkeit sichtbar ist.