«Es schüttete kräftig, als ich an diesem Morgen auf dem Weg zum Bahnhof war. Da entdeckte ich unter der Unterführung ein Holzpalett, es lag so ungünstig auf der Strasse, dass der Bus nicht daran hätte vorbeifahren können. Kurzerhand schritt ich zur Tat, ich brauchte zwei Anläufe, das schwere Palett auf das Trottoir zu wuchten. Eine SUV-Fahrerin hupte mich wütend an, sie hatte das Hindernis wegen meines Regenschirms nicht gesehen und verstand nicht, was ich da mitten auf der Strasse tat. Kurz darauf entdeckte ich, dass ich mich bei der Aktion mit der Spitze des Regenschirms nah am Auge verletzt hatte. Das war nur knapp noch einmal gut gegangen! Später am Tag kam ich wieder an dem Palett vorbei, es lag nun neben einer Weinhandlung, und ich kam mit dem Besitzer darüber ins Gespräch. Er ging davon aus, dass irgendwer einen dummen Streich gespielt hatte, ohne über die Folgen nachzudenken. So machte ich trotz zahlreicher Hindernisse beim Wegschaffen des Hindernisses noch eine unerwartete Bekanntschaft, denn ich trinke nur selten Alkohol.»
Heini Wiesendanger, 84, ist Rentner aus Männedorf.