«Seit diesem Schuljahr betreue ich eine neue Gruppe Zweitklässlerinnen und Zweitklässer im Unti. Die Gruppe ist klein, sechs Mädchen und ein Bub, und vor allem sind die Kinder extrem ruhig. Selbst in den Pausen blieben sie bisher auf ihren Stühlen, der Funke zwischen den Kindern sprang irgendwie nicht über. Wegen der Corona-Massnahmen gab es in den vergangenen zweieinhalb Monaten gar keinen Unterricht, das hat mich beunruhigt. Ich habe mich gefragt, ob es uns vor dem Sommer überhaupt noch gelingen kann, irgendein Gemeinschaftsgefühl herzustellen. Letztes Wochenende habe ich die Gruppe erstmals wiedergesehen und konnte es kaum glauben: Die Kinder rannten in der Pause raus, spielten und hatten so viel Freude miteinander! Am Sonntag kamen dann auch noch alle sieben mit ihren Familien in den Gottesdienst. So viel Engagement gibt es selten. Mir hat das gezeigt, dass wir uns oft umsonst Sorgen machen und alles kontrollieren wollen. Gott nimmt sich der Dinge eben auf seine Art an.»
Rebeca Meier, 27, ist Katechetin im Kirchenkreis 3 der reformierten Kirchgemeinde der Stadt Zürich.