«Ich arbeite Vollzeit im Spital und verbringe deshalb einen Grossteil des Alltags in Betonräumen mit LED-Licht. Das macht mir zu schaffen. Auch die Arbeit selbst ist manchmal belastend, etwa wenn Patientinnen und Patienten Schmerzen haben oder sterben. Bei meinen Bienen finde ich zu alldem einen Ausgleich. Mindestens einmal am Tag schaue ich bei meinen 30 Völkern vorbei. Am Morgen, vor der Arbeit, kann ich die Natur um mich herum richtig gut aufnehmen. Gehe ich nach der Arbeit, dauert es meist eine Stunde, bis ich runterfahren kann. Ich spüre, wie der Körper eine Weile braucht, um sich in der Natur zu kalibrieren. Einen Grossteil der Zeit beobachte ich nur, schaue, ob ein Bienenvolk gesund ist oder etwas braucht. Muss ich eingreifen, hat das immer direkt Konsequenzen, im Guten wie im Schlechten. Immer wieder gibt es etwas zu bauen oder zu reparieren, und auch diese körperliche Arbeit geniesse ich. Beim Imkern gibt es nur die Bienen und mich. Ich vergesse die Zeit und kann mich erholen.»
Winfield Tuck, 61, ist Physiotherapeut am Triemli-Spital in Zürich und produziert mit seiner Hobbyimkerei rund 400 Kilo Honig im Jahr.