Ein Konzert hat mir kürzlich richtig Mut gemacht. Die Engadiner Kantorei sang geistliche Lieder. Dieser Chor bildet sich jedes Jahr neu aus Frauen und Männern zwischen 16 und 40 Jahren. Es hat mich sehr gefreut, dass viele junge Sängerinnen und Sänger dabei waren, um die 20 Jahre alt. Das war schön! Es zeigt, dass es durchaus junge Menschen gibt, die sich für geistliche Musik und deren doch recht anspruchsvolle christliche Texte interessieren. Mich dünkt, oft wird zu schlecht über «die Jungen» gesprochen. Sie würden nur am Handy hängen, heisst es. Und ihre Klimademos seien scheinheilig, weil sie trotzdem mit dem Flugzeug in die Ferien fliegen. Das betrifft nur einen Teil von ihnen, glaube ich. Andere investieren für den Chor zwei Wochen Ferien und führen Kantaten wie «Jesu meine Freude» von Bach auf. Das Stück besagt, dass wir Menschen bei Jesus geborgen sind, was immer passiert. Ob diese Botschaft die jungen Sängerinnen und Sänger berührt, weiss ich nicht. Ich habe während des Konzerts dafür gebetet.
Schwester Sonja Gremlich ist seit 56 Jahren Diakonisse. Sie lebt in der Diakoniegemeinschaft Bethanien in Zürich.