«Schon als 12-Jährige habe ich mit dem Trompetenspiel angefangen. Als ich vor fast 15 Jahren in die Schweiz zog, landete ich beim Posaunenchor Bülach. Lange war ich dort die einzige Frau unter sieben Männern. Wir spielen in Gottesdiensten, blasen vom Kirchturm und haben anderweitige Auftritte, zum Beispiel in Altersheimen. Einen der ersten Termine in einem Heim werde ich nie vergessen: Da kam eine herzige, alte Frau zu mir und sagte: «Und du bisch allwäg s Schneewittli und das sind dini sibe Zwärgli?» Somit hatte ich meinen Spitznamen weg.
Die Termine in den Heimen sind mir sehr lieb. Es braucht gar keine schwierigen Stücke, sondern einfach Lieder aus der Jugend der Bewohner, um ihre Augen so wundervoll zum Strahlen zu bringen. An diese Musik erinnern sich die Menschen gut und gern, selbst wenn sie vieles andere längst vergessen haben. Um glückliche Gesichter zu sehen, ist nicht viel nötig: persönlicher Kontakt und eben die Musik. Und dann bekommt man so viel mehr zurück, als man sich vorstellen kann.»
Heilpädagogin Antje Reinsch, 52, freut sich über die zweite Frau, die nun im Posaunenchor mitspielt.