«Als junger Mann hatte ich einen Feinkostladen in Zürich Wiedikon, später habe ich jahrzehntelang als Chauffeur gearbeitet, viele Promis durch die Schweiz und Europa kutschiert. Aber seit einigen Jahren bin ich ausgesteuert, und es ist sehr schwierig, in meinem Alter noch eine Stelle zu finden. Unmittelbar vor der Coronapandemie war es dann doch so weit, und ich unterschrieb einen Arbeitsvertrag in einem Hotel im Engadin. Zwei Tage war ich dort, dann kam der Lockdown, das Hotel musste schliessen.
Das war ein ziemlich harter Schlag. Aber ich hatte Glück: Zuerst rief mich mein Hausarzt an, er fragte, ob ich ihn bei den Coronatests organisatorisch unterstützen könnte. Dann durfte ich mithelfen, den Laden ‹Schipfe 16› aufzubauen, ein Arbeitsintegrationsprojekt der Stadt Zürich. Diese Arbeit hat meinen Tagen Struktur gegeben und mir unglaublich viel Freude gemacht: Das Team ist toll, der Laden wunderschön mit regionalenSpezialitäten. Ganz ähnlich wie das Geschäft, das ich einst selbst führte.»
Ilker Kivanc, 56, genannt Tony, ist ehemaliger Chauffeur und nimmt an einem Arbeitsintegrationsprojekt der Stadt Zürich teil.