«Als gelernter Confiseur und Chocolatier arbeite ich seit etwa drei Jahren bei der Stiftung St. Jakob. Die letzten Monate ging es auf Ostern zu, die Schoggihasenproduktion läuft gerade auf Hochtouren. Meine Arbeit beschert mir täglich Glücksmomente – ich habe diesen Job gebraucht, um wieder Mut zu fassen und auf eigenen Beinen zu stehen. Vor vier Jahren hatte mich eine schwere Krankheit aus dem Alltag gerissen, ein Jahr war ich im Spital und in der Reha. Ich musste vieles wieder neu lernen, sowohl motorisch als auch kognitiv. Seitdem würde mich der erste Arbeitsmarkt überfordern, der Stress wäre zu viel für mich.
Hier kann ich dagegen in meinem eigenen Rhythmus arbeiten, und im Team gehen wir sehr gut miteinander um. Die Arbeit ist auch eine gute Übung für mich, denn Schokolade ist ein delikates Produkt, das bei der Verarbeitung Tempo und Feinheit braucht. Schminke ich beispielsweise die Schoggihasen mit dem Spritzbeutel, trainiere ich damit gleichzeitig auch noch meine Feinmotorik.»
Stefan Künsch, 54, ist seit über 30 Jahren Chocolatier und stellt Pralinés und Confiserieprodukte der St.-Jakob-Bäckereien in Zürich her.