«Am Anfang brach die Panik aus. Im ersten Lockdown hatten die Leute Angst, dass sie sich nicht mit genügend Lebensmitteln eindecken könnten. Wir mussten ihnen erklären, dass wir die Regale gern bis zur Decke füllen würden, es aber nicht könnten, da auch die Lieferanten Engpässe hätten. An der sich ändernden Tonalität der Lieferanten merkte ich, dass auch sie gestresst waren. Niemand von uns wusste vor einem Jahr, wie das enden würde. Es galt, durchzubeissen. Doch ich war motiviert, denn ich konnte mich beweisen. Angetrieben hat mich auch die Leidenschaft für meinen Job. Gelassen erklärte ich den Kunden, weshalb ein Artikel gerade nicht erhältlich war und wir keine Vorreservationen machen konnten. Es fiel mir leicht, freundlich zu bleiben. Das ist wichtig, denn sonst macht das im Dorf die Runde und die Leute kommen nicht mehr zu uns. Ich muss aber auch sagen, dass die meisten Verständnis hatten. Ein gutes Jahr später erkennen mich unsere Kunden sogar auf der Strasse.»
Sokol Feraj, 29, war bis vor Kurzem stellvertretender Geschäftsleiter im Spar in Russikon und wechselt nun in die Gastronomie.