Menschenrechtsarbeit bewirkt etwas, ich habe es erlebt. Ein Jahr lang arbeitete ich als Freiwillige im Norden von Mexiko. In einem Team der «Peace Brigades International» begleiteten wir dort Organisationen, die sich etwa für die Landrechte und die Rechte von Indigenen einsetzen. Vor meiner Abreise fragte ich mich: Wird das etwas bringen? Mache ich das nicht nur für mich selber? Dennoch war ich überzeugt und reiste los. Es wurde ein intensives Jahr. Gewalt ist in Mexiko omnipräsent. Menschenrechtsaktivistinnen und -aktivisten riskieren ihr Leben. Regelmässig verschwinden Menschen spurlos, sie werden sogar von staatlichen Sicherheitskräften entführt. So erlebte ich mit, wie der Onkel einer Menschenrechtsaktivistin verhaftet wurde. Unser Team handelte sofort: Die ganze Nacht riefen wir Beamte, Politiker und Polizistinnen an – der Mann kam am nächsten Tag tatsächlich frei. Das hat mich ermutigt, internationaler Druck wirkt! Unser Einsatz hatte einen direkten Einfluss, auch auf das Leben dieses Mannes.
Zaida Haener ist Historikerin und Kommunikationsverantwortliche der Fachstelle Integration des Kantons Zürich.