Als der jüdische Wanderprediger Jesus von Nazaret um das Jahr 30 herum nach Kafarnaum am See Gennesaret kam, trat ein Zenturio der römischen Besatzungsmacht an ihn heran. Einer also, der eigentlich zu den Feinden der Juden gehörte. Der Hauptmann hatte von Jesus aber offensichtlich eine hohe Meinung, denn er kam mit einer speziellen Bitte.
Jesus möge doch seinen Knecht heilen, sagte nämlich der Hauptmann. Dieser liege gelähmt im Haus und leide grosse Schmerzen. Er wisse, dass ein Jude nicht das Haus eines Nichtjuden betrete, aber Jesus solle doch einfach aus der Ferne ein Machtwort sprechen, sein Knecht werde davon bestimmt gesund. Er als Hauptmann wisse, wie es laufe, er sei schliesslich Vorgesetzter von Soldaten, und wenn er etwas befehle, so geschehe es auch.
Jesus war von diesem Votum beeindruckt und wandte sich an die Umstehenden. «Ich sage euch: Solchen Glauben habe ich bei niemandem in Israel gefunden» (Mt 8,10). Und zum Hauptmann sagte er: «Geh! Dir geschehe, wie du geglaubt hast.» Und noch in derselben Stunde wurde, wie die Bibel berichtet, der Knecht gesund. Nicht auf die Herkunft kommt es also vor Gott an, sondern auf den Glauben.