Die Daten sind eingängig. Immer am siebten des Monats um sieben Uhr abends laden feministische Theologinnen im neuen Jahr zu experimentellen Gottesdiensten ein. Die Wahl des Termins weise darauf hin, dass es verspielt und lustvoll zugehen werde, sagt Initiantin Jacqueline Sonego Mettner, Pfarrerin im Zürcher Kirchenkreis zwei.
Feministische und verspielte Gottesdienste
Die Reihe «Gott ist keine Spiesserin» wird fortgesetzt. Im neuen Jahr feiern Stadtzürcher Pfarrerinnen in drei verschiedenen Kir-chen experimentelle Gottesdienste.
Feministische Theologinnen um Jacqueline Sonego Mettner (2. von rechts) laden 2025 in Zürich zu elf Veranstaltungen ein. (Foto Gion Pfander)

Jenseits der Herrlichkeit
Die feministische Theologie feierte im vergangenen Jahr in Zürich durch die Veranstaltungsreihe «Gott ist keine Spiesserin» ein Revival. Um die Sichtweisen und Lebenssituationen der Frauen in den theologischen Auseinandersetzungen ins Scheinwerferlicht zu stellen, organisierten Zürcher Pfarrerinnen in allen Kirchenkreisen thematisch unterschiedliche Anlässe.
Die Resonanz war so positiv, dass es für das 18-köpfige Kernteam klar war, 2025 weiterzumachen, sagt Sonego Mettner. «Wir sehen in der feministischen Theologie eine Zukunft für unsere Kirche.»
Dieses Jahr sind elf «experimentelle Gottesdienste jenseits von Herr und Herrlichkeit» geplant, so der Flyer. «Der Gottesdienst ist für uns das Herzstück der Kirche», erklärt Sonego Mettner. «Wir versuchen, darin neue Wege zu finden.»
Am ersten Abend im Januar, den sie mit drei Theologiestudentinnen gestaltet, geht es um «Evas neue Gärten»: «Wir würdigen Evas Griff zum Apfel und setzen uns damit auseinander, was es bedeutet, statt im Paradiesgarten zu leben, neue, steinige Gärten zu bewirtschaften.»
Suppe und Tanz
Jeder Gottesdienst wird von einem anderen Team geplant und dauert maximal eine Stunde. Anschliessend gibt es Suppe oder Apéro, vielleicht sogar Tanz.
Die Anlässe finden abwechselnd in der Alten Kirche Fluntern, in der Johanneskirche und in der Kirche Enge statt
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