Vor zwei Jahren hat der Jurist einer Versicherung Akten gesichtet, Prozesse vorbereitet oder vor Gericht plädiert. Heute krabbelt er laut wiehernd durchs Wohnzimmer oder lässt sich vor Schmerzen stöhnend den Arm verbinden. Den Kleinen gefällt’s, sie klatschen begeistert in die Hände, wenn ihr Opa mit ihnen spielt.
Am Freitag haben er und seine Frau Enkeltag, die Tochter bringt am Morgen ihre beiden Kinder vorbei. Grosseltern zu sein, sei etwas Grossartiges – aber anstrengend, meint er. Sie seien froh, wenn der Schwiegersohn die Kleinen am Abend wieder abhole.
Ein neuer Lebensabschnitt
So wie den beiden geht es vielen Grosseltern in der Schweiz. 40 Prozent betreuen ihre Enkel mindestens einmal pro Woche, auf dem Land etwas häufiger als in der Stadt. Für viele ist die Geburt ihrer Enkelkinder eine Zäsur in ihrem Leben. Bald einmal stellt sich die Frage: Sollen sie diese betreuen? Viele Grosseltern sind zunächst unsicher, was auf sie zukommt.