Gretchenfrage 06. Dezember 2023, von Isabelle Berger

«Die Freude der Kinder ist immer das Schönste»

Schmutzli

Der 14-Jährige Timo Zweidler stellt sich am 6. Dezember jeweils in Samichlaus' Dienste. Er sagt, warum der Esel manchmal im Wald bleibt und wie Samichlaus als Chef ist.

Wie hast du es mit der Religion, Schmutzli?

Ich bin nicht sehr gläubig. Ich bete äusserst selten und besuche höchstens einmal im Jahr den Gottesdienst. Es gibt auch Schmutzlis, die gar nicht gläubig sind, andere haben dafür einen starken Glauben.

Wie läuft der 6. Dezember jeweils für dich ab?

Am Morgen stehe ich auf und esse mit dem Samichlaus und den anderen Schmutzlis Zmorge. Dann gehen wir mit dem Samichlaus noch mal alles genau durch. Am Nachmittag ziehen wir aus dem Wald los. Leider ist der Esel manchmal etwas ängstlich. Daher können wir ihn oft nicht mitnehmen. Wir gehen von Haus zu Haus und sagen den Kindern, was sie gut und was sie nicht so gut gemacht haben, und geben ihnen Geschenke. Wenn wir überall waren, gehen wir nach Hause und legen uns schlafen.

Als Begleiter des Samichlaus stehst du in seinem Schatten. Wie gehst du damit um?

Das finde ich nicht schlimm, denn das Schönste am Schmutzli- oder Samichlaussein ist die Freude der Kinder, und ihr Strahlen sieht man auch als Schmutzli. Nur manchmal denke ich, dass der Samichlaus ein paar Sachen anders sagen könnte.

Ist der Samichlaus ein guter Chef?

Er ist der absolut beste Chef, den man sich vorstellen kann. Er ist sehr liebevoll zu uns Schmutzlis und schätzt unseren Einsatz sehr, obwohl seine Arbeit viel grösser ist.

Wie kamst du zu deinem Beruf?

Ich hatte einige Freunde in der Jugendarbeit, die bereits Schmutzlis waren und mich überzeugt haben, auch Schmutzli zu werden.

Und was machst du sonst so?

Ich gehe zur Schule und in mehrere Vereine. Und natürlich muss ich auch immer für den Samichlaus beobachten und aufschreiben, was die Kinder das ganze Jahr Gutes und Schlechtes machen.