Ob Bischofsweihe oder Papstbesuch: Die Katholiken beherrschen die Kunst der Inszenierung. Zudem fliegt der Papst nicht nur als religiöser Würdenträger um die Welt, sondern auch als Staatsgast. Die Reformierten hingegen sind keine Weltkirche, obwohl die Reformation ein Exportschlager ist. Nicht einmal im Bundeshaus haben sie eine offizielle Ansprechperson. Religion ist Kantonssache. Was bekanntlich heisst: von Kanton zu Kanton verschieden.
Die Befürchtung der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz (EKS), dass eine Botschaft im Herzen des Katholizismus diese
Schieflage verstärkt, ist berechtigt. Die Angst, zu kurz zu kommen, ist trotzdem ein schwaches Argument gegen eine Aufwertung der Beziehungen zum Vatikan.