Das Gymnasium Unterstrass hat eine stossende Gerechtigkeitslücke im Bildungssystem erkannt, als es das Programm Chagall lancierte. Insbesondere für fremdsprachige Kinder kommt die Selektion im Schulsystem zu früh. Geht es um den Übertritt in die Mittelschule, zählt die Herkunft der Jugendlichen zu viel und die Leistung zu wenig.
Der Erfolg des Programms, das den Absolventinnen und Absolventen viel abverlangt, spricht für sich. Eine klare Mehrheit der Jugendlichen erreicht ihr Ziel. Deshalb ist es unverständlich, dass der politische Wille fehlt, eine gesetzliche Grundlage für Subventionen zu schaffen und weitere Schulen dazu zu ermutigen, ähnliche Angebote aufzubauen. Systemfehler zu korrigieren, kann nicht allein Aufgabe von Stiftungen und Privatschulen sein.