Vor zwei Jahren kam Olena Pantsuik, in die Schweiz. Alles war sehr schnell gegangen. Am 24. Februar 2022, einem Tag vor ihrem Geburtstag, war Krieg in ihrem Heimatland ausgebrochen. Auf einmal hörte sie Bomben ganz in ihrer Nähe einschlagen. Fünfmal am Tag musste sie in den Luftschutzkeller.
Als sie von Kiew weg in eine andere Gegend floh, schlugen auch dort Bomben ein. Sie war mit ihren Nerven am Ende. «Mein Impuls war nur noch Flucht», erinnert sie sich. Zusammen mit ihrer jüngeren Tochter konnte sie in einem Bus nach Polen fliehen. Dort war Olena eine von tausend anderen ukrainischen Flüchtlingen, die sich alle fragten: Wohin?
«Ich wollte nicht weit gehen, weil ich Angst hatte, meine Heimat wieder zu verlieren, wie damals, als wir aus Pripjat evakuiert wurden, nach der Explosion im Kernkraftwerk Tschernobyl. Uns wurde gesagt, dass wir für drei Tage evakuiert würden, wir konnten dann aber nie mehr nach Hause zurückkehren.»