Es waren drastische Worte, mit denen UNO-Generalsekretär António Guterres unlängst ein schnelles Ende des Krieges in der Ukraine forderte: Andernfalls drohe ein «Hurrikan des Hungers». Der Krieg, der auch in Europa Lebensmittel und Rohstoffe verteuert, verschärft in Entwicklungs- und Schwellenländern massiv die Versorgungskrisen. Schon jetzt habe mehr als jeder vierte Mensch in Afrika nicht genug zu essen, so das Internationale Komitee des Roten Kreuzes. Betroffen sind rund 346 Millionen Menschen, verglichen zu 286 Millionen im Vorjahr. Die Situation dürfte sich noch verschlimmern.
Auch Patrik Olsson von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) beschreibt die Lage als ernst. «Wir sehen eine aussergewöhnliche Krise, wie wir sie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr hatten», sagt der Deza-Programmbeauftragte für Ernährungssicherheit. «Die verschiedenen Effekte beginnen dabei erst noch zu spielen.» Vielfach hatte schon die Corona-Pandemie für steigende Preise gesorgt, weil Importe durch Lockdowns erschwert waren. Hinzu kommen in einzelnen Ländern wie etwa Somalia Dürreperioden oder kriegerische Auseinandersetzungen.