Etliche Schlüsselpositionen bei den Reformierten sind derzeit von Frauen besetzt. Gibt es punkto Gleichstellung überhaupt noch Grund zum Demonstrieren?
Rita Famos: Es ist schön zu sehen, dass von den 25 Präsidien unserer Mitgliedskirchen neun durch Frauen besetzt sind. Im Rat der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz (EKS) gibt es jedoch eine deutliche Frauenmehrheit. Schwieriger präsentiert sich die Situation bei den operativ Verantwortlichen. Bei den Abteilungsleitenden und den Kirchenschreibern sind Frauen deutlich in der Minderheit. Die EKS und ihre Mitgliedskirchen müssen somit weiterhin auf Durchmischung bei den Funktionen achten.
In den evangelisch-reformierten Kirchen der Schweiz sind die Frauen den Männern rechtlich gleichgestellt. Alles gut also?
Gut ist jedenfalls, dass alle jede Funktion wahrnehmen können und dafür den gleichen Lohn bekommen. Auffällig ist dabei allerdings, dass die kirchlichen Berufe mit kleinen Pensen, vorab bei den Katechetinnen und Katecheten, vornehmlich von Frauen ausgeübt werden. Hier sollten die Kirchen wachsam sein, denn es ist wichtig, dass Männer und Frauen die Kinder im Glauben unterrichten und ihnen damit zu Vorbildern werden.