Das Haus, in dem Pfarrerin Jolanda Majoleth von der Kirchgemeinde Im Gut in Zürich-Wiedikon wohnt, ist Bestandteil eines Bautypus, wie er zwischen 1950 und 1980 in Mode war. Es war die Epoche der Kirchgemeindezentren, bei welchen Gottesdienstraum, Kirchturm Gemeindesaal, Unterrichts- und Jugendräume sowie Pfarrhaus und Sigristenwohnung in einer kompakten Anlage zusammengebaut waren. Die Kirchgemeindezentren sollten so näher im Quartier und bei den Menschen integriert sein.
Die 1961 nach den Plänen von Architekt Hans Hofmann, Chefarchitekt der Landi 1939, errichtete Anlage war damals in der Bevölkerung heftig umstritten, wegen ihrer Grösse, der hohen Kosten sowie der Fremdartigkeit des Baustils – die roten Backsteinbauten mit weit herunterreichenden Satteldächern muten in ihrer Zeltform sehr skandinavisch an.
Das Pfarrhaus ist eines von sechs Gebäuden in der streng symmetrisch angeordneten Anlage. Die zwei Gärten werden von je drei Gebäudeteilen und einer Mauer umschlossen. Auch bei Regen gelangt Pfarrerin Majoleth trocken in den Kirchenraum, führt doch ein direkter Weg vom Pfarrhaus dorthin.