Fülle. Golden war laut der Bibel auch die Ära unter dem israelitischen König Salomo. Ungefähr von 970 bis 930 vor Christus soll er regiert haben, nach historischen Quellen eher 200 Jahre später. Er war der Sohn des grossen Königs David, aber im Gegensatz zu diesem kein Warlord, sondern ein Fürst des Friedens. Er trat in freundschaftliche Beziehungen zu den Nachbarländern, trieb Handel, baute Städte aus, hielt sich ein riesiges Gestüt und einen Harem und errichtete Gott in Jerusalem den ersten Tempel.
Traditionell gilt er als Verfasser dreier biblischer Bücher, nämlich Sprüche, Prediger und Hohelied. Historisch belegt ist dies nicht, ebenso wenig wie die Pracht seiner Herrschaft und die angebliche Grösse seines Reiches.
Und doch ist Salomo bei den Christen, Juden und Muslimen zum Inbegriff des idealen Königs geworden. Sprichwörtlich ist das «salomonische Urteil», das von der überragenden Weisheit des Herrschers zeugt: Zwei Frauen stritten sich um ein Kind. Da verfügte Salomo, man möge das Kind in zwei Hälften teilen und jeder Frau eine davon geben. Noch bevor die Teilung zur Ausführung gelangte, wurde überdeutlich klar, wer die echte Mutter war. Ihr wurde das Kind ungeteilt zugesprochen.