Welch klangvoller Name – Delila! Diese junge Frau wird stets in einem Atemzug mit ihrem männlichen Pendant genannt, einem berühmten Helden Israels: Simson und Delila sind ein strahlkräftiges, in Malerei, Film und Literatur oft dargestelltes, wenn auch unglückliches Paar aus der Bibel.
Das nach seiner Wüstenwanderung im Land Kanaan sesshaft gewordene Volk Israel hatte sich in der sogenannten Richterzeit ständig mit den angrenzenden Philistern herumzuschlagen. Besonders Simson erwies sich im Kampf gegen dieses Volk als heldenhaft und effizient. Deshalb bestachen phönizische Stadtfürsten seine Geliebte Delila: Gegen eine stattliche Summe sollte sie ihnen das Geheimnis von Simsons phänomenaler Kraft verraten.
Warum trat sie darauf ein? Manche Bibelforscher vermuten, dass sie selbst Philisterin war. So oder so: Dreimal antwortete Simson falsch, vermutlich witterte er eine Falle. Erst beim vierten Mal sagte er ihr, dass seine Kraft von seinen langen Haaren komme. Da liess ihm Delila, während er schlief, sieben Strähnen abschneiden, und seine Feinde überwältigten ihn. In der Gefangenschaft wuchsen seine Haare nach. Wieder erstarkt, brachte er eine Säule zum Einsturz und riss etwa 3000 Philister mit in den Tod (Ri 16).