Die Bibel bezeichnet die Prostitution ungeschminkt und derb als «Hurerei» und verbietet dieses Gewerbe. Dass aber auch Prostituierte vor Gott gerecht sein und dafür belohnt werden können, zeigt die Geschichte von der «Hure» Rachab, wie sie im biblischen Buch Josua steht.
Als das Volk Israel nach seiner 40-jährigen Wanderung durch die Wüste das verheissene Land Kanaan einnehmen wollte, schickte Israels Anführer Josua zuerst zwei Spione in die Stadt Jericho. Diese sollten sich umsehen und dann Bericht erstatten, wie die gut befestigte Stadt am besten einzunehmen sei. Zu diesem Zweck tarnten sich die beiden Kundschafter als friedfertige Reisende und übernachteten im Haus der Prostituierten Rachab.
Doch auch der König von Jericho hatte seine Geheimdienstler. Diese fanden heraus, dass etwas mit Rachabs Gästen nicht koscher war, und sprachen bei der Gastgeberin vor. Sie befahlen ihr, die beiden Verdächtigen herauszugeben. Rachab aber versteckte die angeblichen Reisenden, schwindelte, diese seien bereits wieder unterwegs, und seilte sie später heimlich an der Stadtmauer ab. Als daraufhin die Israeliten Jericho eroberten, verschonten sie nur die Retterin ihrer Spione und nahmen sie mitsamt ihrer Familie in ihr Volk auf.