Ein versuchter Brandanschlag auf eine Synagoge in Zürich, die Äusserung, Hitler hätte seinen Job beenden sollen, die Beschimpfung eines Schülers als «ScheissJude» – mit derartigen antisemitischen Vorfällen sah sich die jüdische Bevölkerung in der Schweiz im vergangenen Jahr konfrontiert. In Zürich kam ein orthodoxer Jude gar nur knapp mit dem Leben davon, ein islamistisch radikalisierter Jugendlicher hatte ihn mit einem Messer attackiert und schwer verletzt. Diese Fälle entstammen dem heute veröffentlichten, jährlichen Antisemitismusbericht.
Die Erhebung zeigt: Der Judenhass in der Schweiz hat im vergangenen Jahr stark zugenommen. 221 antisemitische Vorfälle im realen Leben, darunter 11 Tätlichkeiten, verzeichnet der Bericht des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds (SIG) und der GRA Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus. Das entspricht einer Steigerung von rund 42 Prozent im Vergleich zum Jahr 2023. Verglichen zu 2022 beträgt die Zunahme fast 290 Prozent, damals wurden 57 gezählt.