Vielleicht handelte sie aus Überzeugung, vielleicht aus Pragmatismus. Über die Motive der Äbtissin Katharina von Zimmern, das Fraumünster mit all seinen Besitztümern der Stadt Zürich zu übergeben, lässt sich nur spekulieren.
Auf jeden Fall vermied sie mit dem Schritt eine Kraftprobe mit dem Rat, der die Reformation in geordnete Bahnen lenken wollte. Anders als in Ittingen, wo im Juni das Kloster von wütenden Bauern in Brand gesetzt wurde und dennoch katholisch blieb, wurde am 8. Dezember 1524 die Herrschaft der Äbtissin und Reichsfürstin über die Stadt Zürich ganz ohne Revolte mit einer mit der Regierung friedlich ausgehandelten Schlüsselübergabe beendet.