Pfingsten naht – einer jener hohen christlichen Feiertage, an denen im Gottesdienst meist auch das Abendmahl gefeiert wird. Mit dem Abendmahl tun sich viele reformierte Kirchgängerinnen und Kirchgänger jedoch ein bisschen schwer. Eigentlich sei ihnen dieses Ritual ziemlich unvertraut, hört man zuweilen, wenn man nachfragt. Als Teilnehmende wissen sie nur der Spur nach, was es zu bedeuten hat – und sind auch unsicher, wie man sich beim Empfangen von Brot und Wein korrekt verhält.
Zunächst: Bei den Reformierten wird das Abendmahl selten gefeiert, meist an Weihnachten, Karfreitag, Ostern, Pfingsten, manchmal noch am Bettag, in machen Gemeinden monatlich. Zu selten also, als dass es von den Predigtbesucherinnen und -besuchern als etwas selbstverständlich zum Gottesdienst Gehörendes wahrgenommen würde.
Im Grunde ist es einfach
Hinzu kommt, dass es sich um ein Sakrament handelt, um ein Heilszeichen also – oder, unkorrekt populär ausgedrückt, eine «heilige Handlung». Dieser spezielle Umstand macht die Sache auch nicht einfacher. Über Taufe und Abendmahl ist viel debattiert und geschrieben worden, die theologischen Gedanken rund um diese beiden Sakramente sind Laien schwer zugänglich.
Trotzdem lässt sich das Abendmahl auf eine einfache Formel bringen. Es ist ein Ritual zum Gedenken an das letzte Essen, das Jesus vor seiner Hinrichtung mit seinen Jüngern einnahm. Oder, etwas theologischer: «Das heilige Abendmahl wird zur Erinnerung an Jesus Christus, sein Leben, seinen Tod und seine Auferstehung gefeiert. Christinnen und Christen teilen miteinander Brot und Wein in der Gewissheit, dass sich Jesus Christus selbst darin mitteilt.» So ist es auf der Website der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz nachzulesen.