Sich freuen mit den Fröhlichen

Kirche und Sport

Man soll als Christ, als Christin die eigenen Verdienste nicht laut herausposaunen. Gilt das immer? Lange Zeit hat es insbesondere die reformierte Kirche versäumt, sich in der lauten, schnellen, auf starke Reize ansprechenden Welt von heute Aufmerksamkeit zu verschaffen. An weltlichen Grossanlässen fehlt sie oft oder fristet ein bescheidenes Dasein am Rand.

Professionell. Müsste sich die Kirche nicht vermehrt zeigen, gerade auch an Orten, wo man sie nicht er­war­ten würde? Und dafür einmal einen grösseren Geldbetrag in die Hand nehmen? Publicity lebt von pfiffigen Ideen, die ihre Wirkung erst bei professioneller Umsetzung entfalten. Dazu braucht es Geld. Zugegeben – im Fall der Kirche vielleicht Geld, das sie stattdessen für soziale Zwecke hätte einsetzen können.

Verzichtet die Kirche auf je­den öffentlichkeitswirksamen Auftritt, nimmt sie einen Teil ihres Auftragsnicht ernst. Denn die Kirche soll auch dort, wo sich Menschen zu Festen, Feiern und friedlichen Wettkämpfen versammeln, anwesend und erlebbar sein. «Freuen wollen wir uns mit den Fröhlichen und weinen mit den Weinenden», schreibt Paulus im Römerbrief (12,15). Man darf sich also freuen, wenn die Kirche an den Ski-WM mit den Feiernden feiert – sichtbar, zeitgemäss und interaktiv.