Tanja Scheiwiller öffnet die Hintertür ihres Autos. Aus der Hundebox, die sich im Kofferraum befindet, ertönt ein Winseln. Es ist Emil, ein blonder Labrador-Rüde. Als auch die Tür der Box aufgeht, steht der Hund mit einem Satz auf der Strasse. «Er freut sich auf die Arbeit», sagt die Blindenführhundeinstruktorin, «er ist sehr motiviert.»
Seit neun Monaten trainiert nun Scheiwiller den zweieinhalbjährigen Labrador schon. Bald ist er bereit für die Prüfung, die ein Experte des Bundesamts für Sozialversicherungen abnehmen wird. Erst nachdem er diese bestanden hat, darf er einer blinden Person zugeteilt werden, damit er sie rund acht Jahre lang im Alltag unterstützen kann.
Die 42-Jährige hält Emil auf dem Trottoir das Führgeschirr hin. Der Hund steckt seinen Kopf durch die dafür vorgesehene Öffnung. Dann schliesst sie den Bauchgurt, nimmt den Blindenstock in ihre Hand. Nun kann es losgehen.