Ostern ist die Zeit der Eier, Hasen und Lämmer. Ob hart gekocht, bunt gefärbt oder filigran verziert, ob aus Schokolade gegossen, mit Pralinés gefüllt oder in Goldfolie eingewickelt – ab Ende Februar überschwemmen die Eier und die Hasen die Läden.
Nach Schätzungen von Chocosuisse produzieren die Schweizer Schokoladefabrikanten für den Inlandmarkt rund 20 Millionen Osterhasen, das sind zwei bis drei pro Kopf. Und auch die Legehennen haben zu tun. Ganze 20 Prozent mehr Eier werden vor dem Fest verkauft.
An bestehende Traditionen und Symbole angeknüpft
Dies im Zeichen des christlichen Glaubens? Keineswegs. Jesus predigte zwar über Unkraut und Weizen, Weinstock und Senfbaum, Lilien und Vögel, aber gackerndes Federvieh und Meister Lampe erwähnte er nicht. Eier und Hasen sind alte religiöse Symbole, die sich das Christentum angeeignet hat.
Für Andrea Bieler, Professorin für Praktische Theologie an der Universität Basel, ist das kein Problem. Das Christentum habe schon immer an bestehende Traditionen und Symbole angeknüpft und diese übernommen. Man solle den Kindern die Freude am Eiersuchen lassen und ihnen daneben erzählen, was an Ostern vor bald 2000 Jahren geschehen ist und was es bedeutet.
Das Osterei
Eier galten schon vor dem Christentum als starke religiöse Symbole und wurden in den Gräbern der Sumerer und Ägypter gefunden. In der christlichen Ikonografie symbolisiert das Ei die Auferstehung Christi. Die kalte, leblose Schale ähnelt dem Grab, das sich am dritten Tag öffnet. Mit rot bemalten Eiern erinnerten die Christen früher an das am Kreuz vergossene Blut Jesu.