Recherche 07. Juni 2021, von Constanze Broelemann

Mit allen Sinnen von Kirche zu Kirche am Heinzenberg

Pilgerweg

Die Lebensblume weist den Weg zur nächsten Kirche. Mit der App, im Gepäck gibt es Geschichten und Anekdoten auf dem Weg.

Zwischen den Dörfern Tschappina und Präz schlän­gelt sich die Pilgerfahrt, auf Romanisch «Pelegrinadi», über den Heinzenberg. Ihr entlang liegen sechs Kirchen, die für die Pilgernden offen stehen. In gemütlichem Tempo kann zum Beispiel in einer Stunde der Weg von Sarn über Portein nach Flerden unter die Füsse genommen werden. Eine Wanderkarte mit Stempelpass liegt gleich in der Startkirche in Sarn neben dem imposanten Chorgestühl aus. Ausserdem gibt es eine App fürs Handy, die unterwegs über Geschichte und Geschichten rund um die Kirchen informiert, sowie Infotafeln am Weg.
Immer wieder findet sich an den Kirchenmauern die Lebensblume – ein Energiesymbol für Ordnung, Harmonie, Vollkommenheit und den ewigen Fluss des Lebens. In Portein hört man über die App Sagen rund um den Ort, während in der Kirche Kärtchen und bunte Bänder ausliegen für Wünsche oder Träume. Jemand wünscht sich einen Hamster, andere Frieden. Die Kärtchen mit den bunten Bändern hängen an der «Wunschheinze» vor der alten Kirche. Weiter geht es vorbei an Junggeissen und Kühen hoch nach Flerden. In der Ferne erkennt man das Gemäuer auf einer Erhebung thronen. Was ist da zu entdecken?
 
Stempel für den Pilgerpass
Natürlich einen weiteren Stempel, den man sich mit dieser Etappe erworben hat. Aber auch ein paar alte Holzschuhe. Mit Erstaunen liest man, dass Menschen früher in diesen unbequemen Holzschuhen sommers wie winters kilometerweit gelaufen sind. Um ansatzweise ein Gefühl dafür zu bekommen, können Besucher in diese Schuhe schlüpfen. Schnell wieder raus und sich vielleicht noch ein wenig in die Kissen mit dem Symbol der Lebensblume kuscheln, die auf einigen Kirchenbänken liegen, den Chorraum bestaunen oder Orgelmusik von der App abspielen. Ein paar Minuten von Flerden entfernt gibt es noch die Kirche von Urmein zu entdecken.
Hier sind immer wieder Ausstellungen zu sehen. Momentan werden Handarbeiten aus dem 19. und 20. Jahrhundert gezeigt. Unter anderem historische Festtagskleider aus der Talschaft oder ein feines Hochzeitskleid, komplett aus Stickereien gefertigt

www.pelegrinadi.ch