Es ist, als beträte man eine Zeitblase. Man hat den Eindruck, als wäre der Künstler nur eben mal kurz rausgegangen, um in seinem schönen Garten eine Pause zu machen oder im nahen Wehrenbachtobel ein paar Schritte im lauschigen Schatten zu gehen. In seinem Atelier in Zürich-Witikon scheint noch alles so, wie er es 1976 hinterliess: Pinsel stecken in einem Krug, Hammer, Lupe, Wasserwaage liegen bereit.
Überall stehen geschmackvoll platziert Objekte: Büsten, Vasen, Muscheln, Keramik, ein Engel dient als Kerzenhalter, eine goldene Hand hält einen Apfel, vielleicht die Frucht vom Baum der Erkenntnis. Auf dem Fenstersims zum Garten hin steht ein hübsch glasierter Milchkrug, der sich in der Mitte eines Ölbilds an einer Wand wiederfindet – vor der Kulisse eines Walliser Bauerndorfs. «Solche Details entfalten ihre Bedeutung erst, wenn man weiss, dass Max Hunziker der Sohn eines Milchmanns und vom archaischen Leben in manchen Walliser Bergdörfern äusserst fasziniert war», sagt die Kunsthistorikerin Angela Schiffhauer beim Atelierbesuch.